Radio als Hobby? Geht das?
Hallo,
heute möchte ich euch von einem meiner neuesten Hobbys, dem Radio machen, erzählen. Ihr erfahrt, wie es dazu kam, was wir so machen und noch vieles mehr.
Wie alles anfing
Es war so im August oder September 2016 gegen 20 Uhr. Wir saßen im Auto und fuhren zurück nach Hause. Das Radio lief und ich hörte jemanden sagen: “Das ist die Jugendredaktion von NE-WS 89,4”. Ich dachte: “Cool, die haben ne Jugendredaktion, da kann man ja vielleicht ein Praktikum machen.” Zu Hause angekommen setzte ich mich sofort an meinen Laptop und fütterte Google mit den Stichwörtern “Jugendredaktion Neuss”. Ich fand heraus, dass man da kein Praktikum machen kann. Der einfache Grund: In der Jugendredaktion wird Bürgerfunk gemacht: Das heißt, dass das Radioprogramm von Bürgern für Mitbürger gemacht wird. Außerdem finden Redaktionstreffen nur alle zwei Wochen statt. “Aber warum sollte ich da nicht trotzdem mitmachen, schließlich steht bald ein Praktikum beim Radio an und ich will ja schließlich Journalistin werden.” Ich sehnte mich auch nach Kontakt zu anderen jungen Leuten, den ich so auch bekommen würde. “Andere Jugendliche lernen sich im Sportverein kennen, und ich lern halt welche beim Radio machen kennen”, so dachte ich. Deshalb nahm ich Kontakt mit jemandem auf, der mir als Ansprechpartner angezeigt wurde. Diese Frau leitete meine Anfrage an Susanna, die Redaktionsleiterin für die Jugend weiter, mit der ich Anfang Oktober das erste Mal telefonierte. Sie sagte mir, dass sie versuche, dass jeder bei ihr dabei sein kann und schlug vor, an deren “Schnuppertag” Mitte Oktober doch einmal vorbeizuschauen. Ich willigte begeistert ein und freute mich schon auf das erste Treffen.
Das erste Treffen
Als ich das erste Mal die Redaktion betrat, war ich echt aufgeregt. Ich kannte keinen der jungen Leute, die da vor mir saßen, aber ich warf trotzdem mal ein fröhliches “Hallo” in die Runde, dass sofort erwidert wurde. Nun lernte ich Wiebke, Celine, Noah, Jakob, Nava und Timo kennen. Alle sind so zwischen 15 und 17 Jahren alt, nur Nava ist älter. Zum Schnuppertag war noch ein anderes Mädchen gekommen, die sich uns leider nicht anschloss. Zuerst machten wir eine kleine Vorstellungsrunde, dann durften wir zwei Schnuppertagsmitglieder einmal ausprobieren, wie es ist, eine Moderation fürs Radio einzusprechen. Das war echt ‘ne coole Erfahrung. Die ganze Redaktion war auch echt neugierig, was das Thema Blindheit anging. Mein Blindenstock erfreute sich großer Beliebtheit und bald darauf wurde er von allen Anwesenden Jugendlichen mit Begeisterung ausprobiert. Zum Schluss testete ich mit Timo meinen Daisy-Player (ein MP3-Player mit Aufnahmefunktion für Blinde) und fanden heraus, dass ich diesen auch als Aufnahmegerät einsetzen könnte, falls dies nötig sein sollte.
Mittlerweile bin ich seit zweieinhalb Jahren Mitglied der Jugendredaktion. Unsere Redaktion hat mittlerweile auch ein Markenzeichen: In fast jeder Sendung haben wir einen inklusiven Schwerpunkt. Das heißt, wir berichten über ein Thema aus dem Themenbereich Behinderung und Inklusion. Unter anderem waren schon Blindenführhunde, eine inklusive Theatergruppe oder eine blinde Sängerin Thema bei uns. Wir senden etwa 4 mal pro Jahr und die Arbeit in der Redaktion macht mir großen Spaß.
Neugierig?
Wenn ihr wissen wollt, wie unsere Beiträge so klingen, könnt ihr ein paar davon auf dieser Seite hören. Und mehr Infos über die Redaktion allgemein findet ihr hier.
Liebe Redaktion, liebe Susanna, falls ihr diesen Artikel jetzt lest: Vielen Dank dafür, dass ich bei euch dabei sein darf und dass ihr mich so herzlich und selbstverständlich in eure nette Runde aufgenommen habt. Ich hoffe, dass ich noch lange dabei sein darf und kann und dass mir mein Studium keinen Strich durch die Rechnung macht. Ihr seid alle tolle Menschen und ich bin froh darüber, euch kennengelernt zu haben und mit euch zusammenarbeiten zu dürfen.
bis zum nächsten Beitrag,
eure Carina