Nafisa, der Dual-Assistenzhund
Hallo,
mein Name ist Gabriela, bin Jahrgang 1974 und komme aus der schönen Schweiz am Bodensee. Meine Hobbys sind Tiere, am liebsten Hunde und malen oder zeichnen. Ich bin seit Jahren mehrfach erkrankt. Durch sexuellen Missbrauch habe ich eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung, zudem bin ich an diversen Imunerkrankungen erkrankt unter anderem an einer ITP, einer Diabetes, einer Polyneuropathie, des weiteren bin ich mehrheitlich auf einen Rollstuhl angewiesen. Meine Wirbelsäule, meine Nerven und Muskeln sind auch angegriffen, so das ich seit Jahren auf sehr viele Medikamente angewiesen bin, um überhaupt was machen zu können oder die Schmerzen, die mich immer begleiten, zu ertragen. Darum bin ich auf den Gedanken gekommen für eine Assistenzhündin. Ich habe, da es auch nichts Einheitliches gibt in der Schweiz, einen Verein gegründet: “Assistenzhund Freunde”. Ich wusste, dass ein Hund meiner Seele und meinem Körper gut tut. Nun das aller wichtigste in diesem Beitrag: Meine nicht in Worte zu fassende Nafisa Dream. Sie ist nun eine 3 Jahre alte weiße Schäferhündin mit halblangem Fell. Nafisa wird zum Dual Assistenzhund ausgebildet, und zwar als LPF (lebenspraktische Fähigkeiten z.b. für Menschen im Rollstuhl) und PTBS. Ich habe Nafisa die ersten 2 Jahre praktisch selbst ausgebildet, hab sie sozialisiert, sie fast überall mit genommen. Mir viel immer wieder was Neues ein wie z.b. auf eine Baumaschine oder in eine Baggerschaufel, auch eine Kinderschaukel usw.
Wir haben apportiert und geübt so gut wir konnten, aber ich merkte auch, dass es trotz vielen Jahren Hundeerfahrung im Rollstuhl völlig anders ist, einen Hund zu erziehen. Als ich schon fast aufgeben wollte, hab ich für uns super passende Hundetrainerinnen gefunden, die uns bis heute so 1 bis 2 mal im Monat eine Trainingsstunde geben. Wir lernen dann in der Zwischenzeit die Hausaufgaben. Aber ohne Training zu Hause und unterwegs kommt man nicht weiter. Nafisa lernt mir Sachen auf zulesen, egal was. Von Kleingeld über Geldkarten von Metall-Laternen bis zu Kerzen. Sie apportiert mir 1,5 Liter Getränkeflaschen oder meine Gehkrücke. Apportiert Leine und Schuhe. Sie lernt z. B. beim Tierarzt auf den Behandlungstisch zu springen und Türen aufzumachen. Aber auch Dinge wie Licht machen, Schuhe und Socken und Jacken ausziehen. Mir als Stütze dienen und als sicherer Halt. Das ist für die LPF-Ausbildung, für die PTBS-Ausbildung sind es z. B. mich anzustupsen – auch energisch – bei Flashbacks, mich aus Alpträumen wecken und Licht machen. Mich von vorne blocken, wenn mir Menschen zu nah kommen. Beim Türe schliessen hinter mir stehen. Notfalltasche holen, aus Panik trösten, mich erden mit Körperkontakt. Und vieles mehr
Es gibt verschiedene Ausbildungsmethoden:
1. Fremdausbildung
Da wird der Hund komplett von Trainern ausgebildet und dann mit dem Erkrankten zusammengeführt. Oft bei Blindenführhunden gesehen aber auch bei LPF-Assistenzhunden.
2. Teil-Fremdausbildung.
Da wird der Welpe erst in eine Patenfamilie gebracht, wo er Grunderziehung und Sozialisierung erhält. Danach entweder ganz zu den Trainern geht oder zu den Erkrankten und die Assistenzausbildung zusammen mit Trainern gemeinsam ausbilden.
2. Teil-Selbstausbildung.
Ist das was ich mit Nafisa mache, gemeinsam mit Trainerstunden und dann selbst üben.
4. Selbstausbildung: Wenn man den Hund ganz alleine ohne Hilfe ausbildet
Mein Hund wird über ein Markerwort ähnlich wie ein Klicker und Belohnung Ausgebildet, und ohne dem Hund Schmerzen zu bereiten.
Ein wunderbarer Hund, die die Seele eines Menschens lesen kann!